Wut und Leber sei dank!

In der tra­di­tio­nel­len chi­ne­si­sches Medi­zin wer­den Orga­nen und Ener­gie­bah­nen bestimm­te Gefüh­le zuge­ord­net . Der Volks­mund kennt vie­le Wut bezo­ge­ne Sprü­che wie :  eine Laus über die Leber gelau­fen,  ihm ist die Gal­le über­ge­gan­gen, blind vor Wut sein , rot vor Ärger.  Die Leber ist unser Spei­cher-Organ für Wut. Jedes Mal, wenn wir wütend auf ande­re oder uns selbst sind, wer­den Stress-Hor­mo­ne aus­ge­schüt­tet. Das wirkt sich auf die Leber­funk­ti­on aus.  Aber auch Ärger, Krän­kung über man­geln­de Aner­ken­nung, Demü­ti­gun­gen, inne­re Unzu­frie­den­heit schla­gen auf die Leber.  Dabei muss es nicht ein­mal um uns selbst gehen. Sogar mit­er­leb­te Wut kann genau­so real emp­fun­den und gespei­chert wer­den, wie eige­ne. Ein Bei­spiel: Haben Sie schon ein­mal einen  Raum betre­ten, indem vor­her gestrit­ten wur­de und sich gedacht: “Da herrscht aber dicke Luft”.  Die Ener­gie steht qua­si noch im Raum. Wer direkt in Strei­te­rei­en ver­wi­ckelt wor­den ist, ohne selbst Kon­flikt­part­ner zu sein, bekommt  die­se Ener­gie trotz­dem haut­nah ab. Wut ist eine star­ke trei­ben­de Kraft. Hell­sich­ti­ge beschrei­ben Ener­gien, die von wüten­den Men­schen aus­strö­men als zacki­ge, röt­li­che For­men.  Wenn uns fort­wäh­rend frem­de oder gar eige­ne Läu­se über die Leber lau­fen, ist die­ses Organ mit men­ta­ler Ent­gif­tung so über­for­dert, dass es kör­per­li­che Auf­ga­ben wie Ent­gif­tung und Zell-Rege­ne­ra­ti­on nicht mehr bewäl­ti­gen kann. Wut beein­träch­tigt auch die Augen , denn sie sind der Leber-Ener­gie zuge­ord­net. Die men­ta­le Ver­gif­tung mit Ärger und Wut kann im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes den gan­zen Men­schen lahm­le­gen und hand­lungs­un­fä­hig machen. Ken­nen Sie auch Men­schen, die sich fort­wäh­rend über Gott und die Welt auf­re­gen? Wie füh­len Sie sich in deren Gegen­wart? Was bringt es, sich zu ärgern, wenn dar­aus kei­ne Akti­on erfol­gen kann? Die Ener­gie staut sich auf, wie in einem Dampf­kes­sel, denn irgend­wo muss sie ja hin. Die Gal­le geht über, die Leber muss die Wut spei­chern. Der Mensch wird sau­er und kann krank davon werden.

Unser Tipp: Trans­for­mie­ren Sie Ihre Wut . Nut­zen Sie Wut, indem Sie etwas damit machen. Sport ist ein Ven­til. Ich ver­wand­le Wut oft in geis­ti­ge Krea­ti­vi­tät und nut­ze den Schwung, um Pro­jek­te anzustoßen.

So ent­stand zum Bei­spiel mein Augen-Trai­ning: Ohne Bril­le sehen ler­nen . Mein Opti­ker hat­te mir stär­ke­re Fern­sicht-Kon­takt­lin­sen auf­schwat­zen wol­len, mit denen ich gar nicht mehr lesen konn­te und behaup­tet, ich wür­de eh in ein­paar Mona­ten eine Lese­bril­le brau­chen und mei­ne Augen wür­den sowie­so immer schlech­ter wer­den, da könn­te ich mich ja gleich an eine Lese­bril­le gewöh­nen . Ich war so wütend, weil mir klar wur­de, wie vie­le Men­schen so Tag für Tag ver­dummt und letzt­end­lich geschä­digt wer­den. Statt mit Schimp­fen Dampf abzu­las­sen oder den Ärger in mich hin­ein­zu­fres­sen, begann ich mit Augen­trai­ning und sie­he da,  mitt­ler­wei­le kann ich Minia­tur-Schrift sogar bei Däm­me­rung lesen.

WUT sei dank!